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1226 o. T. in Olesno (Rosenberg) bei der Einweihung der Kirche.

Bischof Lorenz urkundet auf Bitten des Herzogs von Oppeln die alten Satzungen der Zölle von Olesno und Sevor (Siewierz) und bekräftigt dieselben durch seinen und des Herzogs Bann.
Ein leerer Wagen, der auf dem Wege von Mähren nach Kujawien Rosenberg passirt, soll einen Stein Salzes entrichten, bei der Rückkehr mit Hering'en befrachtet 30 Heringe. Andere Wagen aber gleichviel mit welcher Ladung und mit wieviel Pferden zahlen einen Skot Silber. A muliere et servo si ad vendendum ducuntur scotum argenti tantundem de Judeo transeunte licet ad vendendum non ducuntur. Reiter und Fussgänger mit Waaren, Christen oder Juden zahlen 2 Oppelner Pfennige, Einheimische Nichts. Ein Wagen mit Blei, der Sevor (Siewierz) passirt, gleichviel mit wieviel Pferden, zahlt einen Skot (vgl. 1271 Nov. 24). Andere Wagen, gleichviel mit welcher Ladung und wieviel Pferden, zahlen einen Skot pro Wagen. Reiter und Fussgänger, Christen und Juden in Siewierz wie in Rosenberg. Zollfrei sind Geistliche, Ritter und Boten, sowie die herzogl. Zöllner und Münzmeister. Dagegen soll der unbillige und im Widerspruche mit kaiserliehen und kanonischen Verboten neuerdings (noyiter, so ist nach dem Originale statt noverit oder noverint, wie der lib. nig. hat, zu lesen) einge richtete Zoll zu Lubitsco abgethan sein.

Z. Sebast., Kanzler des Herzogs K(asimir), mag. Herold, dom. Thedricus, subdiac., Propst Mart. Semenez, Domherrn, Joh., Propst von Ruda, Albert, bischöfl. Kapellan, Lorenz und mag. Mazco, Kapellane des Herzogs K. und die herzogl. Ritter Andr., Nich., S. des Nassilius, Mistignev, Criszono u. A.


Wattenbach in der Zeitschrift des Vereins für Gesch. etc. II. 195 aus dem lib. nig. f. 201 und 444, dem gegenüber jedoch das hier benützte Original (Dom-Archiv NN. 11 mit dem Siegel des Bischofs) einige bessere Lese arten bietet.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.